Haus Scheu26

Im Eingangsbereich, gleich hinter der Haustür, wurde ein Kubus mit Eichenholzfronten frei im Raum platziert. Er beherbergt die Garderobe, Speisekammer und Küchenschränke und bildet eine angemessene Schwelle zum großzügigen Ess- und Kochbereich. Durch eine neue große Öffnung in der ehemaligen Außenwand ist dieser Bereich mit dem angebauten und tiefer gelegenen Wohnzimmer verbunden.

Große, teils bodentiefe Fensterfronten vermitteln in den Garten. Helle, glatt verputzte Decken und Wände, betongraue Fliesenböden, weiße Einbauten und eine Sichtbetondecke im Anbau sind mit Möbeln und Treppenstufen aus Eiche kombiniert. Als Kontrast hielten dunkle Farben Einzug. Graue Fenster und Küchenfronten samt Arbeitsplatte in schwarz runden ein Raumgefühl ab, das viel Ruhe und Harmonie ausstrahlt.

Unter dem Dach befinden sich 3 Schlafzimmer, Bad und Ankleide, die alle von den neuen Gauben räumlich profitieren. Der Keller bietet Platz für ein Arbeitszimmer, Fitness- und Wellnessbereich, Hobbyraum, Waschküche sowie alle notwendigen technischen Ausstattungen.

Das energetische Ziel des Umbauprojekts war klar: die Minimierung von CO2-Emissionen und Energieverbrauch. Dies wurde primär durch die Isolierung von Dach und Außenwänden sowie durch die Kombination von Photovoltaik auf dem Satteldach mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Garten erreicht. Für ein gesundes Raumklima im gesamten Haus sorgt eine automatische und kontrollierte Wohnraum-Lüftungsanlage, die verbrauchte Luft ab- und frische Luft zuführt. Durch die hohe Wärmerückgewinnung und den zugleich geringen Energieverbrauch des dezentralen Lüftungssystems wird wertvolle Heizenergie eingespart und der Wärmebedarf des Gebäudes erheblich gesenkt.

Im Anbau war der Einsatz einer klassischen Fußbodenheizung möglich. Im Bestand sollte jedoch der Estrich erhalten bleiben, weshalb die Wahl auf eine wassergeführte Heizung fiel, die sich hinter einer abgehängten Trockenbaudecke verbirgt. Diese Deckenheizung funktioniert hauptsächlich durch Wärmestrahlung, was zu einer angenehmen Erwärmung der Raumoberflächen führt, ohne die Luft zu überhitzen. Energetisch betrachtet hat sie einen geringen Heizwärmebedarf und benötigt eine niedrige Vorlauftemperatur. Im Sommer kann sie auch zum Kühlen der Räume genutzt werden, sodass auf eine zusätzliche Klimaanlage verzichtet wurde.

Das Gebäude wurde auch räumlich mit Blick auf eine nachhaltige Vorausplanung neu konzipiert und ausgestattet. Es bietet nun Platz für mehrere eigenständige Wohnungen, sodass jede Etage als separate Einheit genutzt und abgeschlossen werden kann. Dadurch besteht die Möglichkeit einer zukünftigen Nutzung als Mehrgenerationenhaus.